Di. 10.04.2018, 15.00 Uhr

Online Banking - aber sicher!

Organisationsleiter Dr. Bernd Matthes wies bei der Vortragsreihe der Seniorenakademie Pfinztal bei seiner Einführung bereits auf die Ambivalenz des angesagten Themas „Online Banking“ in der Bevölkerung hin. Es gebe volle Zustimmung nach gemachten guten Erfahrungen, aber auch immer noch Vorbehalte und gewisse ungute Gefühle. Vorsichtsmaßnahmen seien sicher angebracht, und diese standen auch im Mittelpunkt der Ausführungen eines Referententrios der Sparkasse Karlsruhe, dessen Aussagen und Demonstrationen auch auf andere Bankangebote übertragen werden könnten. Auch die Nachfragen aus dem Publikum konzentrierten sie sich auf diesen Bereich, weshalb sich der Zusatz zum Thema „.. – aber sicher!“ als richtig erwies.
Alexander Binder, Leiter Multikanalmanagement in der Sparkasse Karlsruhe, seine Kollegin Morin Gayer und Kollege Klaus Heiler gaben zunächst einen Überblick die Entwicklung der Digitalisierung im Informationszeitalter und der Computerisierung. Die Geschwindigkeit der Erneuerung nehme rasant zu; wichtig sei deshalb auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Die Internetnutzung nehme auch gerade bei den Senioren stark zu. Diese nutzen das Internet zum E-Mail-Schreiben, zur Information über Waren und Dienstleistungen, für Online-Nachrichten und vermehrt zum Online-Banking. Die Ersparnis von Weg, Zeit und Geld dadurch werde verstärkt erkannt. Nach einer Studie werde erwartet, dass 2020 die Deutschen rund 1,7 Milliarden Euro pro Woche Bankgeschäfte mit mobilen Endgeräten abwickeln werden.
Mittels einer Online-Banking-Maske wurden die Arbeitsschritte für mögliche Transaktionen, Geschäftsabschlüsse und Informationsangebote erläutert, wie Überweisungen, Dauer- und Terminaufträge, elektronisches Postfach oder Wecker für Kontostände, Umsätze, Limits oder Fälligkeiten. Als sehr sicher wurde die Überweisung mit dem chip-TAN-Verfahren charakterisiert. Ein mit Chip ausgestattete Karte (z.B. EC-Karte) muss in ein spezielles Gerät, einen TAN-Generator, eingeführt werden. Über deren Tastatur kann der Nutzer die Überweisungsdaten eingeben und erhält dann eine zeitlich begrenzte TAN für die Transaktion. Bei der speziellen Smart-TAN optic erscheine auf dem Bildschirm eine flimmernde Grafik, die ein optischer Sensor am TAN-Gerät erfasst, wodurch die Daten eingelesen und die TAN generiert werden. Der entscheidende Vorteil liege darin, dass sich alle für die Sicherheit relevanten Geheimnisse zwischen dem Kunden und der Bank auf der Karte befinden. Betrüger hätten so fast keine Chance, den PC nach Daten zu durchleuchten. Die Schwachstelle sei der Browser, ratsam die Nutzung von Internet und Smartphone.
Eine hundertprozentige Sicherheit für den Kunden gebe es zwar nicht, so Klaus Heiler, aber beim Einhalten gewisser Grundsätze und Regeln reiche diese an totale Problemlosigkeit heran. Für die Nutzer von Computer und mobilen Endgeräten gelte: Betriebssystem und installierte Programme auf aktuellem Stand halten (Antivirenprogramm und Firewall, regelmäßig Updates für alle verwendeten Programme installieren), keine Passwörter auf dem Rechner speichern, immer Kontenbewegungen im Blick behalten, bei Auffälligkeiten sofort Bank benachrichtigen, Benutzerkonten einrichten, auf Lockangebote im Internet nicht eingehen.
Text und Foto: Karl-Heinz Wenz  



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Verabschiedung August Becker als Leiter der Pfinztaler Seniorenakademie

„Ein Segen für unsere Gesellschaft, ein Juwel für Pfinztal“
Nach 20 Jahren endet die Ära Becker in der Leitung der Seniorenakademie

Eine 20-jährige Ära der Seniorenakademie Pfinztal unter Führung und Verantwortung des „speziellen und außergewöhnlichen Menschen“, Pfarrer im Ruhestand August Becker, mit tatkräftiger Unterstützung seiner Ehefrau Rosi, geht zu Ende. Mit einer würdigen, niveauvollen Feierstunde verabschiedete die Gemeinde in Anwesenheit zahlreicher Wegbegleiter und Freunde der Seniorenakademie ihren langjährigen Mentor und Inspirator aus dem Ehrenamt. Sie wurde zu einer Hommage für eine nunmehr 87-jährige Persönlichkeit, deren Wirken in Pfinztal und darüber hinaus unvergessen bleiben wird, wie Bürgermeisterin Nicola Bodner und Laudator Dr. Erwin Vetter, früherer Landesminister und Abgeordneter, in ihren sehr persönlich und viele Facetten ansprechenden Reden feststellten.

Es sei ein Geschenk für die Gemeinde und vor allem für die Senioren gewesen, als das Ehepaar Becker nach 35-jähriger Tätigkeit als Stadtpfarrer in Mannheim in den Heimatort als „Ruhesitz“ zurückkehrte und sich bald für die Arbeit für Senioren „einspannen“ ließ. „Sie wussten, was Senioren für Geist, Körper und Seele brauchen“, schwärmte N. Bodner. Ein Seniorenbeirat entstand, aus dem heraus sich die Akademie entwickelte. „Wir haben uns durch Ihr Engagement und beharrliches Wirken, durch die Arbeit ihrer Tutoren und vieler kompetenter Referenten bereichert“. Zahlreiche Auszeichnungen und ein guter Ruf weit über Pfinztal hinaus würdigten bereits die segensreiche Arbeit der Einrichtung, die „Sie zu einer Seniorenfamilie gemacht haben“. Im 88.Lebensjahr noch geistig und körperlich erstaunlich fit, immer auf der Suche nach Neuem, ein Charakter mit Ecken und Kanten, die wir liebten, umschrieb Bodner treffend. Für das gemeinsame außergewöhnliche Engagement überreichte Bodner im Namen des Gemeinderates, der Ortschaftsräte und der Gemeindeverwaltung eine spezielle Urkunde und Präsente. Es werde mit der Akademie weitergehen, versicherte das Gemeindeoberhaupt. Im Team werden Dr. Bernd Matthes und Manfred Seyfried für die Planung verantwortlich zeichnen. Besonders erfreue sie, dass das Ehepaar Becker weiter der Akademie verbunden, auch Ratgeber bleiben will. August wird weiter den Geschichts- und Rosi den Literaturkreis leiten.

Viele Prädikate zeichneten den „ewigen Becker und seine Chefin Rosi“ aus, startete E. Vetter humorvoll seine Laudatio. Dem Arbeitersohn, studierten Theologen und der Volkswirtin und Religionspädagogin seien eigen: Wache Augen, klarer Verstand, Herzlichkeit, Glaubensstärke und Führungsqualitäten. „Die Pfinztaler Seniorenakademie ist im Land eine Spitzeneinrichtung der Seniorenarbeit“. Vetter skizzierte die „vielen guten Begegnungen“ mit Becker und die Entwicklung der Akademie, den besonderen Wert der Arbeit im Bereich moderne Medien, Kunst, Geschichte, Literatur, Kreativwerkstatt und bei Natur- und Umweltthemen. Dabei sei alles mit einer großen Arbeitsbelastung einhergegangen; Verlässlichkeit sei immer ein Trumpf gewesen. Vetter sprach seine Hochachtung über die Lebensleistung aus.

In seiner Erwiderung und seinen Dankesworten wurde mehrfach der Humor als weitere prägende Eigenschaft Beckers deutlich. Er verdeutlichte, mit interessanten Anekdoten unterlegt, seine seelsorgerische Tätigkeit in Mannheim, die Entwicklung der Akademie aus kleinsten Anfängen mit Überwindung einiger Widerstände im Detail und zeigte auch Stolz über deren Erfolgsgeschichte. Dank galt seinen vielen Helfern - „nur gemeinsam konnten wir stark sein“ – und dem treuen Stammpublikum. Er scheide nicht mit Wehmut, sondern spüre eine ungeheure Befreiung. Dem Alter entsprechend, gebe es nun kurzfristige Ziele, bei dem er sich und seine Frau doppelt beschirmt wüssten.   Das Streichorchester des Posaunenchores Söllingen sorgte unter Leitung von Walter Heiduck für eine gehaltvolle musikalische Umrahmung der Feierstunde. Unter Mithilfe einiger Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Mitstreiter aus dem Seniorenkreis hatten die Gäste bei Bewirtung vom kalten Büffet noch reichlich Gelegenheit zu Gesprächen mit und über Ehepaar Becker und ihr Wirken.   

 

Text und Foto: Karl-Heinz Wenz